Nachdem sich der amtierende Bürgermeister und die drei Bürgermeisterkandidaten der Stadt Abensberg öffentlich klar und deutlich gegen die Ansiedlung von Amazon und anderer Logistikparks bei Stocka positioniert haben (Normenkontrollklage), bin ich vor einigen Tagen auf unseren Landrat zugegangen.
Herr Neumeyer hat bei der Info-Veranstaltung am 7. Dezember in Rohr die Aussage getroffen, dass er die Ansiedlung als große Chance für den Landkreis sieht. Nach ca. einem halben Jahr hat die BI nun mit Zahlen, Daten, Fakten bewiesen, das Gegenteil wäre der Fall. Alle katastrophalen Auswirkungen auf unsere Region, sind auf der Homepage mit den wichtigsten
Eckdaten nachzulesen. Daher wollte ich bei dem Gespräch vom Landrat wissen, welche konkreten Vorteile er als oberste politische Instanz unseres Landkreises nun für die Region sieht. Allerdings wurde ein Gespräch mit der Begründung abgelehnt, dass sich der Landrat in ein laufendes Verfahren nicht einmischt.
Grundsätzlich ist es für mich sehr verwunderlich, dass Herr Neumeyer,
als damaliger CSU-Kreisvorsitzender, im Oktober 2003!!! gegen ein Gewerbegebiet bei Stocka war. Vor 20 Jahren war nicht annähernd das jetzige Verkehrsaufkommen,
sprach noch kaum jemand von einer zu hohen Flächenversiegelung,
gab es noch keine Grundwasserprobleme, war Lichtverschmutzung noch ein Fremdwort,
gab es noch keine Probleme mit zu wenig Kita-, Kindergärten- und Schulplätze,
und zu wenig Arbeitskräfte.
Jetzt, wo diese Probleme größer denn je sind, sieht unser Landrat Logistikparks
als eine Chance. Diese Kehrtwende ist für mich schon sehr eigenartig und völlig
unverständlich. Ein Gespräch mit den zwei Vorsitzenden unserer BI wäre das Mindeste, was
ich für angebracht halte.
Wir sind zwischenzeitlich über 1.400 Mitglieder und täglich werden es mehr. Jedes Mitglied ist eine Wählerstimme, dazu kommt noch die große passive Mehrheit, die aber genau so wenig die Logistikzentren befürwortet.
Spätestens wenn der Rohrer Marktgemeinderat die Änderung des Flächennutzungsplans
zu Gunsten von Logistikzentren beschließt, sehe ich die oberste politische Instanz des Landkreises gefordert, sich mit der Thematik, Vor- und Nachteile, Chancen und Risiken
mit aller Gründlichkeit zu befassen.
Nach professioneller Abwägung kann es dann wohl nur eine Entscheidung geben:
Amerikanische Global Player dürfen nicht unsere Heimat, Wohn- und Lebensqualität
(…siehe Zahlen, Daten, Fakten) auf Dauer zerstören, nur, weil Rohr sich äußerst unsichere Steuereinnahmen erhofft.
All die, durch die BI aufgeführten k.o. Kriterien, sind einfach zu überzeugend!!!
Abensberg, im Juni 2023
Roland Weiß, 1. Vorsitzender der BI
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